Die Multiple Persönlichkeitsstörung war in das DSM III aufgenommen worden, nachdem als Folge des Buches Sybil von Wilbur und Schreiber eine prozentual relativ kleine Zahl von Psychotherapeuten in großer Zahl Fälle dieser Störung in ihrer Praxis diagnostizierten. Als sich im Zuge der memory wars der Verdacht erhärtete, dass ein großer Teil davon iatrogenen Charakter hatte, wurde ab DSM IV diese Bezeichnung vermieden. Die Störung als solche blieb in den Diagnosekatalogen erhalten, und sie findet sich jetzt unter der Bezeichnung Dissozative Identitätsstörung als eine Untergruppe der Dissoziativen Störung. Dass die Einträge zu multiplen Persönlichkeiten bzw. zur dissoziativen Identitätsstörung weithin von Therapeuten als Beweis für ihre wissenschaftliche Relevanz angeführt werden, entbehrt – wie oben ausgeführt – jeder Grundlage.
Die Abschnitte Traumatische Dissoziation und Entstehung multipler Persönlichkeiten befassen sich ausführlich mit diesem Thema.
Borderlinestörung⇒⇐Was sind die Diagnosekataloge DSM V und ICD 10?