Berlin 2008, 1064 Seiten, ISBN 978-3-540-79032-7
„Der Myers“ ist ein Standardlehrbuch der psychologischen Grundlagen und kein spezielles Buch zu falschen Erinnerungen.
Als Lehrbuch ist er nicht in erster Linie etwas zum Lesen, sondern zum Lernen. Das zeigt sich im Aufbau des Buches: Es werden Lernziele zu den einzelnen Abschnitten definiert, Rückfragen gestellt, damit der Lernende sich Rechenschaft über seinen eigenen Lernerfolg geben kann.
Bereits am Beginn stellt der Myers klar, dass das Ziel nicht ist, psychologische Fragen intuitiv „aus dem Bauch heraus“ zu beantworten, sondern dass Psychologie eine Wissenschaft mit wissenschaftlicher Methodik ist, in der kritisches Denken unerlässlich ist.
Die Sachkapitel beginnen mit den Voraussetzungen, die durch neurologische Grundlagen, Anlagen, Entwicklung und Sinne gegeben sind, um sich dann der Verarbeitung in den Kapiteln Wahrnehmung, Bewusstsein, Lernen, Gedächtnis zuzuwenden. Darauf bauen höhere Funktionen wie Denken und Sprache, Intelligenz, Motivation, Emotion und Persönlichkeit auf. Diese leiten weiter zu sozialen Bezügen und gesundheitlichen Einflüssen. In Abschnitten zur klinischen Psychologie kommen Störungen und ihre Therapien zur Sprache. Das Buch schließt ab mit Kapiteln zur Pädagogik und zur Arbeit.
Wer sich mit wissenschaftlicher Literatur zu falschen Erinnerungen befasst, wird den Myers immer wieder zur Erklärung und Erläuterung grundlegender Konzepte heranziehen, wobei das Kapitel Gedächtnis von besonderer Bedeutung ist.